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Die Akademie für Neue Musik am Künstlerhaus Boswil öffnet unter der Leitung von Stefanie C. Braun, Künstlerhaus Boswil, der Weiterentwicklung der klassischen Musik weitere Wege.


home neueMusik2019 probe gruppeEingeordnet in die drei bekannten Begriffe Klassische Musik (18./19. Jahrhundert, Zeitgenössische (19./20. Jahrhundert) und Neue Musik (20./21. Jahrhundert) sind die Kompositionen in ihren musikalischen Ausdrucksweisen sehr unterschiedlich, haben aber etwas Gemeinsames ‒ die jeweilige gesellschaftliche und politische Lage von Ort und Zeit der Entstehung der Komposition haben diese mitgeprägt und tun es immer noch. Selbstverständlich sind einem die Werke der Klassik näher, kann man sie doch schon seit längster Zeit hören. Während man mit der Vielfalt der zeitgenössischen Musik schon sein Hörverständnis ändern musste, fordert einem die neue Musik gerade dazu heraus.

Zeitgenössisch, aktuell oder Zukunft
Es braucht bei einem Probenbesuch einen Moment Zeit, bis man vom Gefühl loskommt, die einzelnen MusikerInnen würden unabhängig ihrer KollegInnen einfach ihren Klanganteil eingeben. Bis man hört, dass sie nicht unabhängig voneinander spielen, sondern den Dialog suchen und so ein musikalisches Gespräch entstehen lassen. So werden es trotz der gehörungewohnten Situation Geschichten, allerdings in einer anderen Klangwelt, als jene, die man glaubt zu kennen. Darauf angesprochen erklärte Stefanie C. Braun, Initiantin der Akademie Neue Musik, dass es ein Konzert sei, das man besucht ohne Vorstellungen, was kommen wird, sondern die Neugierde hat, zu hören, was möglich sein könnte. «Die Neue Musik gibt in ihrer Interpretation die Verantwortung weiter an das Publikum. Man muss einfach bereit sein, sich offen ins Konzert hineinzusetzen und zuzuhören.» Fügte aber an, dass die ZuhörerInnen aus dieser Klangwelt das mitnehmen können, was für sie stimmt, wie an anderen Konzerten auch. Stefanie C. Braun macht aber auch darauf aufmerksam, dass zeitgenössisch die Gegenwart bedeute, was jetzt in Boswil aufgeführt werde aus dem Heute komme und das Konzert im Januar 2020 bereits Zukunft sei.

Die Musik sei in sich nicht in Worte zu fassen, meinte Dirigent Jürg Henneberger, Hochschule für Musik Basel (FHNW) im Gespräch. Er erinnerte daran, dass unter anderen Komponist Karlheinz Stockhausen (1928 bis 2007) die zeitgenössische Musik mitprägte und in den 1950er-Jahren mit Luigi Nono und Pierre Boulez das «Dreigestirn der Neuen Musik» bildete. Da darf man wohl die Frage in den Raum stellen, ob denn nun Karlheinz Stockhausen schon in der Klassischen Musik einzuordnen ist respektive wann hört die Zeitgenössische Musik auf und beginnt die Neue Musik. Einen interessanten Einblick und ein Eintauchen in die Neue Musik bietet das Schlusskonzert der Akademie für Neue Musik ‒ danach sind sicher viele musikalische Fragen geklärt.

Richard Wurz
9. Oktober 2019
Bilder: Richard Wurz

Das Abschlusskonzert der Akademie für Neue Musik findet am Samstag, 12. Oktober um 19 Uhr in der Alten Kirche Boswil statt. Zusätzliches Konzert am Sonntag, 13. Oktober um 17 Uhr an der Hochschule für Musik Basel (FHNW). Weitere Informationen unter www.kuenstlerhausboswil.ch

 

 

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