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Ein aufregendes und herausforderndes Konzert mit dem Jugend-Sinfonieorchester Aargau unter der Leitung von Hugo Bollschweiler und dem Pianisten Iiro Rantala in der Alten Kirche Boswil.


home jsag ratalan aktionZum Abschluss der Musiktage des Künstlerhaus Boswil konnte man am vergangenen Sonntag das eindrückliche Konzert des Jugend-Sinfonieorchesters Aargau (JSAG) und des finnischen Pianisten Iiro Rantala geniessen. Das Musiklager der jungen MusikerInnen in der Woche vor dem Konzert zeigte Wirkung, denn sie traten bestens vorbereitet und gut aufgestellt zum Konzert an. Leiter Hugo Bollschweiler merkte zu Beginn des Konzertes an: «Es war eine spezielle Woche, aber voller Intensivität und wurde von allen bestens mitgetragen. Es war ein Erlebnis, endlich wieder einmal zusammen spielen zu können. Nun sind wir hier und geben unser Bestes.»

Fulminanter Einstieg und sanfter Ausklang
Mit Three Dances, op.34, 3. Presto von Henryk Mikolaj Górecki (1933 bis 2010) machte Hugo Bollschweiler mit seinem JSAG deutlich, dass alle MusikerInnen bereit waren sich in die Musik einzulassen. In Harmonie und sehr präzise gespielt kamen in diesem Werk alle Register des Orchesters zum Tragen und ergaben so ein wunderbares Klangbild und füllten das Haus zur Freude des Publikums mit Musik. Den musikalischen Bogen schloss das JSAG etwas sanfter ab mit der Sinfonie Nr. 8 op. 88 von Antonin Dvořák (1841 bis 1904), hervorragend interpretiert, aber wohltuend beruhigend in der Heftigkeit. Zwischen diesen beiden Konzertprogrammen kam es aber zu der einmaligen Begegnung mit dem Pianisten Iiro Rantala und der Musik von Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827).

Beethoven war nicht – Beethoven ist
Der Pianist Iiro Rantala liess einem keine Zeit langsam in sein Programm einzusteigen, denn bereits mit den ersten Tönen befand man sich mittendrin in seinem Klavierspiel und das JSAG trug gekonnt dazu bei, dass man drinbleiben musste. Die Interpretationen «Freedom» und «Anyone with a heart» waren getragen von fast betörendem Rhythmus, kräftig, fordernd und leichtfüssig gespielt, dazwischen Klaviertöne wie Stimmen vom Himmel und ungewohnten Klangführungen. Mit diesem herrlichen Spiel verstand es Iiro Rantala die Tür in der Seele des Publikums zu öffnen, in seine Interpretation «The Best of Beethoven» hineinzuhören und Ludwig van Beethovens Musik anders kennen zu lernen. Es war kein Abschiednehmen von Beethovens-Musik, sondern eine Entdeckung, denn während des ganzen Stückes war der Komponist mit seiner Musik da, einfach anders umgesetzt von Iiro Rantala. Die Orchestrierung zu «The Best of Beethoven» wurde nicht von Iiro Rantala gemacht, aber das Werk als Ganzes war eine Erstaufführung in der Schweiz.

Es war eine bereichernde Erfahrung die wunderbare Musik von Ludwig van Beethoven auf diese Art interpretiert erleben zu können – möglich machten dies der Komponist Ludwig van Beethoven und auf hervorragende Weise der Pianist Iiro Rantala und die jungen MusikerInnen des JSAG mit ihrem virtuosen und präzisen Spiel auf höchstem Niveau unter der Leitung von Hugo Bollschweiler.

Richard Wurz
10. August 2020
Bilder: Bettina Leemann

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