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Das Künstlerhaus Boswil versprach «We are back!», hielt das Versprechen und setzte mit seinen Musiktagen mit drei hervorragenden Konzerten wieder musikalische Akzente.


home mk patricia joonas 1Das sei gleich vorweg angefügt – die Konzerte waren in Bezug auf die Sicherheitsvorkehrungen bestens organisiert und die BesucherInnen konnten so die Konzerte in Ruhe bei guter Stimmung geniessen. Die Musiktage wurden vor einer Woche mit dem Kinderkonzert «Frida, die gfitzi Flüge» eröffnet und am vergangenen Freitag galt es das Festivalorchester des «Boswiler Sommers», die Chaarts, mit dem Geiger Marc Bouchkov zu geniessen. Dem folgten zwei musikalische Höhepunkte mit dem Boswiler Meisterkonzert mit Patricia Kopatchinskaja (Violine) und Joonas Ahonen (Klavier) und dem Jugend-Sinfonieorchester Aargau unter der Leitung von Hugo Bollschweiler mit dem Pianisten Iiro Rantala.

Sie leben die Musik
Den Konzertabend am vergangenen Samstag eröffnete eine Formation des Jugendorchesters Freiamt unter der Leitung von Anne-Cécile Gross mit einer Surprise. Und das war es wirklich, denn die acht jungen MusikerInnen platzierten sich in der Alten Kirche rund um das Publikum und füllten so den Raum mit ihren Klängen wohltuend. Einen besseren musikalischen Einstieg in den Konzertabend hätte man sich gar nicht wünschen können.

Dem folgte mit der Fantasie für Violine und Klavier von Arnold Schönberg (1874 bis 1951) ein explosiver Auftakt in die Welt der Musik, gespielt von Patricia Kopatchinskaja (Violine) und Joonas Ahonen (Klavier). Die Violinistin und der Pianist interpretierten nicht nur einfach brillant Arnold Schönberg's Werk in seiner ganzen Heftigkeit und gleichzeitig Sanftheit, sondern sie lebten die Musik. Man spürte ihr Eintauchen in die Musik und ihre Freude spielen zu dürfen, was die ZuhörerInnen wohl herausforderte mit einzutauchen, aber so das Ganze zu einem einmaligen Musikerlebnis formte. So auch im Werk von Anton Webern (1883 bis 1945), in dem Patricia Kopatchinskaja ein wahrhaftes Kaldeidoskop geigerischer Effekte aufzeigte mit vielen Intervallsprüngen und häufigen Tempowechseln.

Zum Höhepunkt des Abends wurden die Sonaten von Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827). Die Interpretationen von Patricia Kopatchinskaja und Joonas Ahonen waren ein musikalischer Genuss. So lebendig, heftig, impulsiv und gleichzeitig sanft Ludwig van Beethovens Sonaten zu hören, ist eher eine Seltenheit. Das Duo bot einem die einmalige Gelegenheit den Komponisten neu zu entdecken und dies auf höchstem musikalischem Niveau. Patricia Kopatchinskaja und Joonas Ahonen standen in einem Dialog, getragen von einer hohen Virtuosität und Präzision, in den sie das Publikum mit einbezogen und nicht mehr loslassen wollten. Es ist MusikerInnen wie Patricia Kopatchinskaja und Joonas Ahonen zu verdanken, dass so wertvolle Musik wie die Sonaten von Ludwig van Beethoven auch heute noch neu entdeckt werden können.

Richard Wurz
9. August 2020
Bilder: Bettina Leemann

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