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Mitten in den Sommerferien hatte Murikultur und das Team von Musik im Festsaal Muri zu einem Konzert mit der grossartigen Pianistin Claire Huangci, dem Cellisten Mattia Zappa und dem Fagottisten Leonardo Bizzotto eingeladen.


Sommerkonzert 3Es sind nach wie vor spezielle Zeiten. Konzerte können nicht so einfach durchgeführt werden, sondern bedürfen einer Vielzahl von Sicherheitsmassnahmen. Dies war natürlich auch im Festsaal Muri nicht anders, als kürzlich das Team von Musik im Festsaal zu einem eigentlichen Sommerkonzert einlud. Geboten wurde dabei dem Publikum aber nicht einfach ein leichtes Sommerkonzert, sondern man bekam nicht nur hervorragende Musiker und eine überragende Musikerin präsentiert. Mit Werken von Geburtstagskinde Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827), Jean Barrière (ca 1705 bis 1747) und Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791) standen musikalische Werke auf dem Programm, die vom Publikum ein offenes Ohr forderten und nach der langen Pause von Live-Musikerlebnissen durchaus anspruchsvoll waren.

Gefühlvolle, fliegende Finger
Die Pianistin Claire Huangci war im Freiamt nicht zum ersten Mal zu hören. Die Preisträgerin des Concours Géza Anda 2018 ist eine sehr feinfühlige Pianistin, die den schwarzweissen Tasten eine unglaubliche Zahl von Klangfarben entlocken kann. Hier wird nicht einfach technisch auf einem brillanten Niveau gespielt, sondern man merkt, dass die junge Pianistin dem Publikum ihre Welt, diejenige der Klänge und Töne, eröffnen will. Perlend, leise gehaucht, bis kräftig grollend, alles war an diesem Abend aus den Werken von Ludwig van Beethoven deutlich zu hören. Aber nicht nur der solistische Teil des Abends war ein kaum beschreibbarer Genuss, auch das Zusammenspiel mit dem Cellisten Mattia Zappa und dem Fagottisten Leonardo Bizzotto war unglaublich faszinierend. Vor allem bei der Sonate in D-Dur für Klavier und Violoncello Nr. 5 von Ludwig van Beethoven, war eine unglaubliche Harmonie zwischen der Pianistin und dem Cellistin zu spüren. Die beiden Instrumente verschmolzen zu einer perfekten Einheit, kontrastierten sich und man glaubte manchmal, dass die Musikerin und der Musiker zusammen atmen würden. Es war ein musikalischer Genuss in seiner perfekten Vollendung. Quasi eine Sternstunde, die das anwesende Publikum zu recht begeisterte.

Am Anfang der Karriere
Noch nicht ganz in diesen Gefilden angekommen ist der 21-jährige Fagottist Leonardo Bizzotto, der Lokalmatador des Abends. Es ist wohl bekannt, dass der junge Mann, der seine Wurzeln in Muri hat, sich aktuell noch im Musikstudium befindet. Doch mit jedem Mal, in welchem man Leonardo Bizzotto und sein Fagott zu hören bekommt, entdeckt man auch in diesem Spiel neue Finessen, wunderbare Akzente und musikalische Fortschritte. Dieser junge Mann wird seinen musikalischen Weg bestimmt gehen, auch wenn die aktuellen Zeiten nicht gerade einfach sind. Doch noch muss er sich nicht in einem Orchester oder als Solist beweisen, sondern darf noch reifen und Erfahrungen sammeln. Doch in ein paar Jahren wird man in Muri sich vielleicht mit Stolz daran zurück erinnern, dass man den gefragten Fagottisten schon mehr wie einmal im Festsaal Muri hat hören dürfen.

Dieses Konzert im Festsaal Muri führte wohl einigen ZuhörerInnen deutlich vor Augen, was sie in den letzten Wochen schmerzlich vermisst haben, nämlich das Erleben von Live-Musik. Musik die passiert und erlebbar ist und nicht über einen Bildschirm flimmert oder über Kopfhörer oder aus Lautsprecherboxen kommt.

Bettina Leemann
26. Juli 2020
Bilder: Bettina Leemann

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