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Kinder sind ein besonders anspruchsvolles Publikum. Ihnen merkt man sofort an, ob das auf der Bühne gezeigte passt oder nicht.


home mondballon1Die Sandmalerin Marianne Hofer spielt in ihrem Figurentheater Petruschka in Luzern schon seit bald 20 Jahren Stücke für Kinder. Doch Marianne Hofer beherrscht nicht nur das Spiel mit den Figuren, sie ist auch eine äusserst feinfühlige Sandmalerin. Das heisst, sie malt Geschichten mit Sand. Lässt Figuren entstehen und wieder verschwinden und schafft damit eine ganz eigene Atmosphäre, vergängliche Bilder, welche nicht nur die kleinen Gäste begeistern und in den Bann ziehen. Bei einem ihrer Engagements hat sie auch Eva Maria Felder, die junge Flötistin und ihre beiden Partnerinnen Alexandra Bissig, Violine, und Mirjam Katharina Wagner, Klavier kennengelernt. Die drei Musikerinnen bilden gemeinsam das Trio die Gioia. Schnell war der Plan gefasst, ein gemeinsames Projekt anzugehen und ein Stück zu schaffen, welches die Sandmalerei und die Musik miteinander zu einem homogenen Ganzen werden lassen sollte.

«Vielleicht sollte man sich an-
spruchsvolle Musik öfters über Bilder erschlies-
sen, denn so kann man auch die Musik besser hören und zulassen.»

Evamaria Felder,
Flötistin des Trio die Gioia

Musik und Bilder miteinander verbinden
«Zuerst hätte sie eine Geschichte entwickelt», fasst Marianne Hofer den Entwicklungsprozess zusammen. Danach hätten sich Mirjam Katharina Wagner und sie zusammengesetzt und die passende Musik zu der Geschichte ausgesucht. Die Musik die dabei in die engere Auswahl fiel, ist eigentlich ganz untypisch für Kinderkonzerte, denn es handelt sich bei den Stücken um spätromantische, aber auch Werke aus der Moderne und der zeitgenössischen klassischen Musik. Das sind Werke die nicht einfach zu hören sind. Auf die Frage, ob das denn die Kinder nicht überfordere, schütteln sowohl Marianne Hofer, als auch Eva Maria Felder den Kopf. Nein, sind sie der festen Überzeugung, die Werke faszinieren die Kinder vielmehr und durch die Sandmalerei und die Geschichte, die erzählt wird, wird die Musik auch optimal in das Geschehen eingebunden.

«Wir lassen die Musik die Kinder erleben. Ob die Komponisten allerdings auch die Bilder gesehen haben, die wir der Musik jetzt zuordnen, würde ich eher bezweifeln, aber das muss ja auch nicht unbedingt der Fall sein», fasst Marianne Hofer zusammen. Sie habe viele Stunden geübt mit dem kreieren von Sandbildern, damit sie perfekt auf die Musik passen würden, erklärt sie weiter, wie das Stück entstanden ist. «Da muss alles ganz genau stimmen. Das Bild muss mit der Musik auf dem Punkt sein», meint sie lachend, da brauche es von ihr Reaktionsvermögen, wenn die Musiker plötzlich schneller oder langsamer spielen würden.

Träumt der Junge oder geht er auf Reisen?
Erzählt wird auf jeden Fall die Geschichte des Jungen Gregory, der am Abend den Vollmond betrachtet. Da beobachtet der Knabe, dass der Mond näher und näher kommt und zu seinem Erstaunen wird aus dem Mond ein Ballon. Im Ballonkorb sitzt eine Traumfee, die den Jungen auf eine märchenhafte Reise mitnimmt. Die beiden treffen auf tanzende Zwerge und Elfen, erblicken im hohen Norden den Schneekönig, sie überqueren das weite Meer, wo bei Wind und Wetter die Wellen tanzen, beobachten schwimmende Nixen und kommen am Ende in Bedrängnis, denn der Mond hat langsam abgenommen und droht sogar ganz zu verschwinden. Kommen sie wohl wieder heil im Kinderzimmer an oder war doch alles nur ein Traum? Das ist die Frage, die zum Schluss im Raum stehen bleibt. Entstanden ist ein musikalisches Märchen mit wunderbaren Bildern, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene zu begeistern weiss.

Bettina Leemann
12. Februar 2020
Bilder: zvg

Das Kinderkonzert «Der Mondballon» kann man am Samstag 21. März um 11 Uhr im Rahmen der Kinderkonzerte Künstlerhaus Boswil in der Alten Kirche Boswil erleben. Weitere Informationen unter www.kuenstlerhausboswil.ch

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