Es ist nur ein kleiner Einblick in das Schaffen der Künstlerin Heidi Widmer in der Bleichi Wohlen, aber ein Eindrücklicher.
Mit der Ausstellung würdigt die Kulturkommission Wohlen das unermüdliche Schaffen der Wohler Künstlerin Heidi Widmer in den vergangenen Jahrzehnten. Für die Auswahl der rund 400 Bilder und Zeichnungen ist eine Spezialkommission unter der Leitung von Hans Furter, Präsident der Kulturkommission Wohlen, in enger Zusammenarbeit mit Heidi Widmer verantwortlich. Es war ein intensiver Prozess im Team mit Pe Spalinger, Regula Gerber, Urs Rölli, Rolf Hüsser und Hans Furter, meinte Heidi Widmer im Gespräch. Dieser machte es aber erst möglich, dass dieser Einblick in ihr künstlerisches Schaffen umgesetzt werden konnte. Mit einem Lächeln fügte sie aber gleich noch an, dass die Ausstellung eigentlich «nur» gerade fünf Prozent ihres Lebenswerks sind. Zur Ausstellung selbst hielt sie aber fest: «Ich staune, dass so etwas entstehen konnte und für mich immer noch stimmt.»
Der rote Faden
Zurückblickend meinte Heidi Widmer, dass sie sicher vieles erlitten, erkämpft und erduldet habe, aber sie habe sich stets Willkommen gefühlt. «Ich hatte keine Erwartungen, es passierte einfach, Schritt für Schritt.» Daher sei sie auch immer mit der eigenen Realität verbunden und betrachte ihr Lebenswerk als eine stete Begegnung der Menschlichkeit, die sie selber erlebt habe und weiterhin erlebe. Auf ihr Schaffen bezogen, brachte es Heidi Widmer so auf den Punkt: «Immer zuerst bin ich da, nehme auf und dann schaue ich mit Demut zu, wo es mich hinführt.» So hat sie sich auch nie den Kunstmarkt integriert, sondern ging ihre eigenen Wege, unabhängig eines wirtschaftlichen Erfolgs. Angesprochen auf den roten Faden, der sich auch in gelb und gold in ihren Bildern wieder findet, erklärte sie, dass diese Fäden wohl Orientierung und den Fortgang in einen grösseren Zusammenhang stellten, aber: «Der rote Faden ist in sich kein Thema, sondern er ist geworden.»
Ein Stück Welt
Im Wissen wie umfangreich das kreative Schaffen von Heidi Widmer war und immer noch ist, war es für die AustellungsmacherInnen ein gewagtes Unterfangen das Lebenswerk von Heidi Widmer auf 400 Bilder und Zeichnungen reduziert in einer Ausstellung zusammen zu fassen. Der Sonderkommission ist es aber auf eindrückliche Art gelungen, die verschiedenen Stationen im künstlerischen Schaffen von Heidi Widmer festzuhalten. Als BesucherIn ist man aber gefordert, denn in jedem Raum respektive jeder Ecke im grossen Raum stösst man auf ein anderes Stück Welt aus dem Leben von Heidi Widmer. Die Ausstellung bietet aber die Möglichkeit die Gedankenarbeit von Heidi Widmer in Bild, Wort verbunden mit Lebenszeit und Raum, die sie in all ihren Bildern und Zeichnungen zum Ausdruck bringt, in diesem Umfang zu entdecken, zu verstehen und auf sich wirken zu lassen.
Richard Wurz
17. September
Bilder: Richard Wurz
Die Ausstellung von Heidi Widmer im ehemaligen Werkhofgebäude der Bleichi dauert bis zum 27. September und ist von Mittwoch bis Freitag von 17 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.