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Auf der «Grand Tour Caspar Wolf» setzen sich 20 Kunstschaffende mit dem Werk des Murianer Bergmalers Caspar Wolf (1735 bis 1783) auseinander und schaffen eine Verbindung zwischen Gestern und Heute.


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Da ist auf der einen Seite der Maler Caspar Wolf mit seinen bekannten Landschaftsbildern, insbesonders der Berge; auf der anderen Seite sind 20 zeitgenössische Künstler*innen mit dem Projekt «Grand Tour Caspar Wolf» aufgefordert sich mit dem Schaffen dieses Künstler zu befassen und einen Faden zu spannen zwischen Caspar Wolf's Welt und dem Heute. Das heisst, die von Caspar Wolf malerisch erfasste Bergwelt gibt es zum Teil aufgrund der Umweltzerstörung und des Klimawandels gar nicht mehr so, wie er sie erlebt, gesehen und künstlerisch verbunden mit der seinigen Sichtweise künstlerisch umgesetzt und festgehalten hat. Mit seinen Bildern hat Caspar Wolf nicht nur wertvolle Dokumente aus dem 18. Jahrhundert geschaffen, sondern seltene und damit wertvolle Zeugnisse der damaligen Beschaffenheit der Landschaften. Seine Bilder sind quasi so etwas wie Fotografien in modernem Sinne. Sie zeigen, wie die Landschaften damals ausgesehen haben und sind daher von hohem historischen Wert.

Auf den Spuren von Caspar Wolf
In den 1770er Jahren bereiste und malte Caspar Wolf als einer der ersten Künstler die Alpen. Wie kein Maler vor ihm, scheute er keine Gefahr und Schwierigkeit die erhabene Natur der Schweizer Berge vor Ort zu erkunden und zu erfassen. Die wichtigsten Weichen für die späteren Gemälde stellte er in die Zeichnungen, die ihm als Grundlage für seine Ölstudien im Atelier dienten. Caspar Wolf kehrte aber mit seinen «Atelierbilder» zurück an den Ort des Geschehens, um sie da zu vollenden. Auch wenn Caspar Wolf in seinen Bildern die Landschaft die Höhe der Berge akzentuierte und die Berge näher zusammen rücken liess, ist die Landschaft gut erkennbar. Seine Darstellungen erheben nicht explizit einen dokumentarischen Anspruch und können auch nicht der in seiner Zeit populären Vedutenmalerei zugeordnet werden.

Nun stellen sich die am Projekt beteiligten Künstler*innen der Frage, wie präsentieren sich die Örtlichkeiten heute im Vergleich zu den Ansichten von Caspar Wolf und wie blicken sie in diesem Zusammenhang auf die Lebensumgebung der heutigen Zeit. Mit diesen Fragen haben sich die Kunstschaffenden auf die Route durch die Zentralschweiz zu den Schauplätzen von Caspar Wolf gemacht. Dabei setzen sie sich mit dem Zustand dieser Gegenden auseinander und bringen ihr Empfinden und ihre Recherchen in ihre Arbeit ein. Sie spannen sie für die Betrachter*innen ihrer Arbeit an der kommenden Ausstellung im Frühjahr die Fäden zwischen Caspar Wolf und dem Heute. Sie geben Einblicke in faszinierende Landschaften aus dem ihrigen Blickwinkel und machen damit unser Verhältnis zur Natur sichtbarer.

Richard Wurz
20. Februar 2022
Bilder: Richard Wurz

Die Ausstellung steht unter dem Patronat von Murikultur und wird am 23. April im Singisenforum des Klosters Muri und in der Villa Wild eröffnet. Auf www.freiamtplus.ch wird in loser Folge über die Projekte der einzelnen Künstler*innen informiert. Weitere Informationen unter www.diezukunftkuratieren.ch/gtcw_bb/ und www.murikultur.ch

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