Die Poesie der Weihnachtszeit dem Weihnachtsstress gegenüber zustellen, dass ist die Intention des diesjährigen Monti Variétés.
Bereits zum dritten Mal öffnet Monti's Variété dieses Jahr die Tore. «Die beiden letzten Spielzeiten sind sehr gut verlaufen, und wir haben bereits bei der Premiere mehr Tickets verkauft, als während der gesamten Spielzeit 2016», hält Stefan Gefeller, Mediensprecher des Circus Monti, am Premierenabend erfreut fest. Dies bedeutet, dass die weihnachtliche Unterhaltung im Winterquartier von Monti in einem gediegenen Rahmen offenbar auch im Freiamt einem Bedürfnis entspricht und man dieses Angebot nur zu gerne nutzt. Auch wenn schon viele Plätze verkauft sind, hat es praktisch für alle 16 öffentlichen Vorstellungen noch freie Karten.
Durchgewirbelt in der Schneekugel
Die Premiere am vergangenen Donnerstagabend war auf jeden Fall gut besucht und das Publikum liess sich gerne in der Schneekugel durchschütteln ‒ vielleicht auch wachrütteln und dabei Weihnachten und den ganzen Stress, der damit verbunden ist, von einer leichteren Seite aus zu betrachten und sich von der Weihnachtspoesie einlullen lassen. Einmal mehr sind Cécile Steck und Didi Sommer für die Künstlerische Leitung verantwortlich. Sie haben es auch beim dritten Mal geschafft, mit einer Prise Ironie das Thema Weihnachten aufzunehmen. Viel tragen dazu auch die Moderationstexte des Slampoeten Kilian Ziegler bei. Diese verfügen über einigen Esprit und doch zeichnen sie ein sehnsuchtsvolles Weihnachtsbild, das durch die stimmungsvolle Musik von Lukas Stäger und die musikalische Umsetzung der Liveband noch zusätzlich verstärkt wird. Im Mittelpunkt stehen aber auch bei Monti's Variété die ArtistenInnen. Sie sorgen für staunende Gesichter, angehaltenen Atem und entlassen das Publikum nach einem gediegenen mehrgängigen Dinner mit einem «Glitzern in den Augen», wie dies Conférencier Didi Steck treffend formulierte, wieder in die kalte Nacht hinaus.
Poetische und witzige Momente
Wie sich das für ein richtiges Variété gehört, werden dem Publikum nicht nur witzige, sondern auch poetische Momente kredenzt. So zum Beispiel, wenn Thula Moon Martin hoch über den Köpfen in ihrem Luftring wahre akrobatische Höchstleistungen vollbringt, oder wenn Ezry Weill am Vertikalseil zusammen mit seinem Hut förmlich der Schwerkraft zu trotzen scheint. Für viel Feuer sorgt Fabian Galouÿe mit seiner Diabolonummer und seinen Kunststücken an den Strapaten, während einem Katerina Reponnen und Pasi Nousiainen mit ihrer Hand-auf-Hand Nummer zum Staunen bringen. Als verbindendes Element zwischen den einzelnen Nummer sorgen immer mal wieder Cécile Steck und Didi Sommer mit komischen Einfällen und galanten Moderationen und die Liveband mit der Sängerin Sarah Huber. Weihnachtliche Melodien sind ganz hoch im Kurs und lassen beim Publikum auch die entsprechende Stimmung aufkommen. Es ist ein überaus abwechslungsreicher Abend, der ‒ auch wenn vor allem zum Schluss etwas kitschig ‒ doch sehr stimmungsvoll daher kommt und perfekt in die Weihnachtszeit passt.
Bettina Leemann
17. November 2017
Bilder: Bettina Leemann
Weitere Informationen zu Aufführungen und zum aktuellen Programm auf: www.circus-monti.ch/variete