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Im Rahmen des Festivals Culturescapes, bei dem in diesem Jahr Griechenland Gastland ist, traten Mönche vom Berg Athos in der Alten Kirche Boswil auf.


SMönche 2ie wirken etwas wie nicht aus dieser Welt, die vier Mönche mit ihren langen Bärten, die vorne im Chor der Alten Kirche Boswil stehen. Begleitet sind sie von drei jüngeren Männern, die zwar auch von der autonomen Mönchsrepublik Athos kommen, aber nicht Mitglied der Mönchsgemeinschaft sind, sondern vielmehr bei den Mönchen in die Lehre gehen und hier die uralten Kirchengesänge, die auf der 1000-jährigen byzantinischen Tradition des Christentums fussen, erlernen und analysieren.

Traditionsreicher Kirchengesang
Es sind unter anderem sogenannte Hymnen, die im Rahmen einer bestimmten Liturgie zum Einsatz kommen, die also an bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten des Tages gesungen werden. Für das Publikum sind die Worte nicht verständlich, da sie in Griechisch sind. Doch das Verständnis ist auch nicht zwingend notwendig, denn auch wenn es den Mönchen im Grundsatz darum geht, in Worten den Heiligen oder Gott zu preisen, nehmen die ZuhörerInnen vor allem die fremd anmutenden Melodien mit. Fremd tönen sie für unsere Ohren und bergen in sich doch eine gewisse Innigkeit und Tiefe, die sich erst im Laufe des Konzertes immer mehr eröffnen wird.
Alle die Gesänge, die an diesem Abend in der Alten Kirche Boswil präsentiert wurden sind fix in die unterschiedlichsten Liturgien eingebettet. Dies bedeutet, dass die Mönche vom heiligen Berg Athos in Griechenland zwar viel singen und eine weit zurückreichende Tradition in diesem Gesang haben, aber die Lieder sind alleine zur Kontemplation gedacht, zur Vertiefung der Gefühle. Es waren quasi Gebete in Liedform, welche die Mönche an diesem Abend in die Nacht schickten.
Sie zelebrierten mit ihrem Gesang auf ihre ganz eigene Art eine Art Gottesdienst und liessen dabei das Publikum ein stückweit daran teilhaben ‒ ein ganz besonderes Erlebnis für die ZuhörerInnen in der Alten Kirche Boswil. Ein Eintauchen in eine Kultur, die wohl den Meisten völlig fremd war und die sich auch nicht so einfach verstehen lässt. Wer sich allerdings darauf einliess, konnte einmal mehr den eigenen Horizont erweitern und vielleicht auch etwas der Hektik des Alltages entfliehen. Der Gesang der Mönche hatte nämlich einen sehr beruhigenden Effekt und liess einem quasi die Zeit vergessen.

Bettina Leemann
19. November 2017
Bilder: Bettina Leemann und Richard Wurz

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