Skip to main content

Das Bettagskonzert des Singkonvents Freiamt in der Klosterkirche war ein musikalisches Erlebnis.


Eihome tab singkonvent solistinnmal mehr verstand es Dirigent David Schneider mit den rund 80 SängerInnen, dem Orchester L′arpa festante und den SolistInnen Gabriela Bürgler (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Philipp Nicklaus (Tenor) und Thomas Gropper (Bass) ein Bettagskonzert auf hohem Niveau einzustudieren. Die Klosterkirche war (fast) bis auf den letzten Stuhl besetzt und das Publikum beeindruckt von den musikalischen Leistungen der InterpretInnen.

Im lichten Himmel
Es war ein kraftvoller Einstieg in den Konzertabend mit der Sinfonie Nr. 41 in C-Dur, KV 551 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791). Diese Sinfonie ist ein Höhepunkt im sinfonischen Schaffen des Komponisten und ist besser bekannt als «Jupiter Sinfonie». Die vier Sätze waren ein Dialog zwischen belebenden temporeichen und sanften Tonfolgen. Die MusikerInnen verstanden es ausgezeichnet das Publikum mitzunehmen auf die Reise zu Jupiter, dem römischen Gott, in eine Höhe voller Lichterglanz. Die hervorragende musikalische Interpretation war wie ein Erklimmen zur Göttlichkeit, ein Flanieren im besten Sinn des Wortes im lichten Himmel. Letztlich wurde es eine musikalische Begegnung in Würde zwischen Jupiter dem Gott und Mozart dem Komponisten.
Der Übergang zum Regina coeli in B-Dur, KV 127 von Wolfgang Amadeus Mozart war so gegeben, denn dieses Werk ist eine Hymne für Maria, die Mutter Jesu. Sopranistin Gabriela Bürgler verkörperte mit ihrer klaren Stimme diesen Lobgesang an Maria beeindruckend und gemeinsam mit Orchester und Chor entstanden in der Klosterkirche Schwingungen von Freude und Festlichkeit.

Ein Klangkörper auf hohem Niveau
Der Höhepunkt des Konzertabends war die «Missa in tempore belli» in C-Dur von Joseph Haydn (1732 bis 1809) ‒ die «Paukenmesse». Das Kyrie hat man schon vielfach gehört, aber so eindrücklich und imposant interpretiert wie an diesem Konzertabend schon lange nicht mehr. Dieses Werk spiegelt die Zeit des späten 18. Jahrhundert wieder, eine Zeitepoche des Kriegs, des Aufbruchs und der Versöhnung. Chor, Orchester und SolistInnen verinnerlichten in ihrer Interpretation diese Zeit musikalisch und konnten so dieses bemerkenswerte Werk von Joseph Haydn in seiner Intensität mit lyrischen Untermalungen dem Publikum weitergeben.
Beeindruckend und gleichzeitig wohltuend war es für einem als Zuhörer, dass Chor und Orchester die musikalischen Inhalte nicht nur gekonnt auf einem hohen Level umsetzten, sondern dass kein Verdrängungskampf zwischen Chor und Orchester stattfand. Das heisst, man liess den «andern» nicht einfach gewähren und setzte sich selber in den Vordergrund, sondern man suchte den Dialog, das Zusammenspiel. Es war wie ein gegenseitig sich steigern, um den Einklang zu finden. Und das haben Chor, Orchester und SolistInnen unter der Leitung von David Schneider hervorragend musikalisch umgesetzt ‒ zur grossen Freude des Publikums, das sich mit grossem Applaus bedankte.
Es mag da und dort kleine Unebenheiten an diesem Konzertabend gehabt haben, die sich bei diesen hohen Anforderungen an die MusikerInnen und SängerInnen aufgrund der Werke einfach einschleichen können. Die Dame neben dem Berichterstatter brachte es aber am Schluss des Konzertes so auf den Punkt: «Es hät eifach guet ta.» Dieser Anmerkung kann man sich nur anschliessen, denn das Bettagskonzert des Singkonvents war ein musikalisches Erlebnis und Balsam für die Seele.

Richard Wurz
17. September 2017
Bilder: Richard Wurz

Weitere Informationen: www.singkonvent.ch

home tab singkonvent gesanghome tab singkonvent musiker

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.