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Einen Einblick in das Leben des Villmergers Lunzi Koch geben die Theatergesellschaft Villmergen und Autor Paul Steinmann im Herbst 2018.

home tab tgv regie autor prodDa werden verschiedene Fäden miteinander versponnen. So wurde 1852 die Theatergesellschaft Villmergen (TGV) gegründet, 1854 kam der inzwischen zur Geschichte gewordene Villmerger Bauernbub Josef Leontius Koch, genannt Lunzi, zur Welt, und im Herbst 2018 soll das bekannte Villmerger Restaurant «Rössli» ein neues Innenleben bekommen. Dazu kommt, dass der Wohler Autor Lorenz Stäger nach genauen Recherchen über das Leben von Lunzi Koch 2015 den Roman «Der Kammerdiener» publiziert hat und der Villmerger Theaterautor und Regisseur Paul Steinmann bereit ist, diese Geschichte auf die Bühne zu bringen.
Für die Projektgruppe, bei der Theatergesellschaft Villmergen Spurgruppe genannt, war diese Situation eine Steilvorlage, ihre Visionen umzusetzen. Man wollte ein Stück inszenieren, das im weitesten Sinne das Dorf und die Heimat thematisiert. Bei den Recherchearbeiten kristallisierte sich die Geschichte des Villmerger Weltenbürgers bald als Stoff heraus, der auf die Bühne gehört. Dies natürlich in Villmergen. In Theaterautor und Regisseur Paul Steinmann fand die Gruppe den idealen Partner für dieses Projekt. Ist er doch Villmerger, kennt das Dorf und hat bereits einige Stücke für die TGV geschrieben und bearbeitet.

 

«Diese Biografie eines Villmerger Weltenbürgers gehört auf die Bühne ‒ und zwar in Villmergen.»

Hildegard Hilfiker, Präsidentin TGV

Eine dörfliche Welt-Geschichte
Man wolle nicht die biografischen Daten von Lunzi Koch auf der Bühne auflisten, meinte Paul Steinmann anlässlich der Medienorientierung, sondern die Zeit der Lebensgeschichte von Lunzi Koch in ihrer ganzen Farbigkeit und Lebendigkeit auf der Bühne entstehen lassen. Es sei doch ein schöner Aspekt, wie Lunzi Koch, der Bauernbub, auf der ganzen Welt in allen Gesellschaftsschichten Kontakt finden konnte. «Ein Villmerger, der auf der Welt rumfährt, und es wird ihm nie schlecht dabei ‒ ein reiches Leben.» Da kannte einer aus dem Dorf die Weltprominenz, konnte von der Weltausstellung in Paris erzählen und von seinen Begegnungen auf Hawaii, in New York und in Java als Kammerdiener. «Die Inszenierung will vom Leben eines früheren Bewohners unseres Dorfes erzählen und im Publikum die Sehnsucht nach einem ‹anderen Leben› wecken», formulierte Paul Steinmann seine Ideen weiter aus. «Es soll aber nicht verschwiegen sein, dass diese unterhaltsame Revue über das Leben von Lunzi Koch auch eine Geschichte sein wird, die von Melancholie und Traurigkeit getragen wird», ergänzte er weiter.

 

Noch einmal im Beizen-Saal
Es ist nicht nur die geschichtsträchtige Geschichte von Lunzi Koch, sondern auch der Spielort hat seine Geschichte. Es sei der TGV gelungen, die Eigentümer des «Rössli» zu überzeugen, dass der «Kammerdiener» im Rössli-Saal aufgeführt werden müsse, erklärte Niklaus Meyer, der gemeinsam mit Hildegard Hilfiker für die Produktionsleitung verantwortlich ist. Das «Rössli» war seinerzeit auch der Ort, wo Lunzi Koch nach seinen langen Reisen am Stammtisch viel zu erzählen wusste.
Das seien ideale Voraussetzungen, denn man könne sich für die Proben bestens einrichten ohne stets abräumen zu müssen, meinte Niklaus Meyer. Und vor allem biete der Rössli-Saal rein geschichtlich betrachtet genau den richtigen Rahmen. Dazu komme, so Paul Steinmann, dass das Bühnenbild entstehen und spielgerecht gestaltet werden könne, sollen doch rund 16 verschiedenen Spielorte an einem und demselben Ort gespielt werden.
Der Weg in die Details müsse noch gefunden werden, hielt Paul Steinmann weiter fest, aber der Prozess sei in Bewegung geraten. In der Bearbeitung des Stückes sei Autor Lorenz Stäger das historische Gewissen. Die Inszenierung dagegen sei sein Job, meinte Paul Steinmann. «Wir werden uns finden und letztlich entscheiden und dann ist es so.» Und im Theater zähle schliesslich, was man glauben wolle, auch wenn es nicht stimmt. Die Fäden zwischen Buch- und Theaterautor seien bestens gesponnen und Lorenz Stäger meinte abschliessend dazu: «Ich freue mich auf die Theaterfassung.»

Richard Wurz
16. Oktober 2017
Bild: Richard Wurz
 

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