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Der neue Dirigent Walter Siegel des Singkonvents Freiamt gab am Bettag in der Klosterkirche Muri seinen Einstand und dies mit Erfolg.


home singKonv2Die Bettagskonzerte des Singkonvents Freiamt sind Jahrzehnten ein viel beachteter Anlass im kulturellen Leben des Freiamts. Dieses Jahr war man gespannt, wie Walter Siegel als neuer Dirigent gemeinsam mit den rund 80 SängerInnen, SolistInnen und dem Orchester den aus Tradition an den Ansprüchen des Publikums gerecht wurde. Dazu kam, dass das Programm mit Werken bestückt war, die eher selten zur Aufführung gelangen. So interpretierten die Ausführenden das Magnificat von drei Komponisten. Es war für das Publikum anspruchsvoll sich in einem Konzert mit drei verschiedenen Werken zum gleichen Thema auseinander zu setzen, vor allem aber für die SängerInnen und das Orchester eine grosse Herausforderung.

Die Verschiedenheit war es
Das Magnificat inspirierte mehrere Komponisten den Lobgesang von Maria musikalisch umzusetzen. Das Konzert in der Klosterkirche Muri eröffnete dem Ohr wohl die Verschiedenheiten der einzelnen Kompositionen, aber auch das Gegensätzliche zwischen den Werken aus Barock und der Moderne. Der Einstieg in das Magnificat erfolgte mit dem Werk «Magnificat in D» von Jan Dismas Zelenka (1679 bis 1745) musikalisch sehr kraftvoll, aber verbunden mit sanften Harmonien, die einem eine gewisse Ruhe und Stille gaben. Das anschliessende «Consolatrix Afflictorum» von Jan Disma Zelenka, eine Litaniae Lauretanne, war dann eine beruhigende musikalische Geschichte hervorragend vorgetragen von der Sopranistin Stephanie Pfeffer und dem Chor. Eine eindrückliche Klangwelt erfüllte die barocke Klosterkirche im «Magnificat in D-Dur» von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750).

Eine musikalische Überraschung war aber sicher, dass der Chor die Herausforderung annahm, das Magnificat von Arvo Pärt (*1935) in der a-capella Fassung zu interpretieren. Dabei handelt es sich um ein anspruchsvolles a-capella Werk, das intensiv mit der Farbigkeit der Klänge arbeitet. Diese eher ungewöhnlichen Klänge zwangen das Publikum zu einem ganz anderen Hinhören. Doch es wurde zu einem überaus bereichernden Moment sich mit dem Thema Magnificat musikalisch neu auseinanderzusetzen.

Die SolistInnen Stephanie Pfeffer (Sopran), David Munderloh (Tenor), Jan Börner (Altus) und Jonathan Sells (Bariton) wussten zu überzeugen und die ChorsängerInnen verstanden es ausgezeichnet die feinen Nuancen in den einzelnen Werken zum Klingen zu bringen. Auch wurde dank dem harmonischen Zusammenspiel und dem Aufeiandereingehen von Chor, Solisten und Orchester das Konzert zu einem musikalischen Gesamtkunstwerk. Walter Siegel hat mit seinem Singkonvent und der Programmierung einen erfolgreichen Start geschafft ‒ es ist eine Gewähr, dass der Singkonvent Freiamt weiterhin hochstehende Konzerte präsentieren wird.

Richard Wurz
16. September 2019
Bilder: Richard Wurz

 

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