Das «Pot auf feu» in Fischbach-Göslikon verbindet die drei Spalinger aus Bremgarten.
Die Idee ist mehr als zwei Jahre alt, aber jetzt hat ist sie auf eine eindrückliche Art sichtbar geworden: Pe, Nick und Sara Spalinger geben gemeinsam einen Einblick in ihr individuelles Schaffen. So verschieden die Objekte in der Ausstellung sind, verspürt man Schwingungen zwischen den einzelnen Arbeiten, obwohl es drei unterschiedliche Ausrichtungen in der Gestaltung sind. Das Arbeiten als Grafiker und Bühnenbildner von Pe Spalinger hat seine Spuren hinterlassen, denn Sohn Nick und Tochter Sara sind auf ihre Art in seine gestalterische Welt eingetreten. Und es war seit der Lancierung der Idee von Martin Hufschmid im «Pot auf feu», dem Ausstellungsraum von ihm und seiner Partnerin Anna Stöcklin, für Grafiker Pe Spalinger, Grafiker, Hobby-Fotograf und Musiker Nick Spalinger und Goldschmiedin Sara Spalinger eine Herausforderung gemeinsam eine Ausstellung zu gestalten, die sie aber mit grosser Freude annahmen. Auf den Familienverbund angesprochen, meinte Pe Spalinger, er selber sei der Handwerker, Nick der Kopfmensch und Sara die Feine.
Ein Loslassen von Vorgaben
In ihrem beruflichen Alltag müssen die beiden Grafiker Pe und Nick Spalinger die Vorgaben und Wünsche ihrer Auftraggeber optimal bildnerisch und gestalterisch umsetzen ‒ eine Botschaft nach aussen. In ihrem künstlerischen Schaffen als Ausgleich zum Alltag falle dies weg, wenn auch der Beruf sich immer wieder gedanklich einmische, meint Pe Spalinger mit einem Lächeln. Er bringt es aber letztlich so auf den Punkt: «Der Grafiker ist ein Realist, der Künstler ein Fantast.» So habe er beim einfach für sich gestalten wohl grobe Vorstellungen, aber er muss es sich entwickeln lassen. Betrachtet man die Farbstrukturen seiner konkreten Werke an der Ausstellung, spürt man, was an Eindruckvollem entstehen kann, wenn ein Grafiker loslassen kann.
Er sei kein Fotograf, meinte Nick Spalinger, sondern ein Mensch, der einfach spontan Erblickendes festhalten müsse. Neben seiner Arbeit als Grafiker fühle er sich aber sicher am Nächsten der Musik verbunden, die er als Texter und Gitarrist pflegt und sein Publikum zu begeistern weiss. Die Ausstellung sei für ihn die erste und sehr speziell, da sie im Familienverbund stattfinden kann. Als Fotograf blieb er sich treu und pickte sich aus einem Ganzen Einzelheiten heraus, verfeinerte und vergrösserte diese bis sie einen eigenständigen Ausdruck erhielten ohne die Verbindung zum Ursprung zu verlieren.
Mit Materialien experimentieren
Für Sara Spalinger ist eine Ausstellung nichts Neues, denn als Goldschmiedin ist sie sich gewohnt, ihre Arbeiten in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Sie habe immer Goldschmiedin werden wollen, erklärte Sara Spalinger. Es sei das Arbeiten mit verschiedenen Materialien, sie in andere Formen umzusetzen, etwas entstehen lassen. Nein, es waren nicht immer so filigrane Schmuckobjekte, wie sie an der Ausstellung zu sehen, die sie erarbeitet habe. Das könne durchaus wieder in eine andere Richtung gehen, je nach Material, auf das sie stosse. So einen kleinen Hinweis darauf geben die Ringe, alle aus Skateboard-Brettern hergestellt. «Das war meine erste Arbeit.»
Richard Wurz
24. August 2018
Bilder: Richard Wurz
Die Ausstellung «3-Sterne Pot auf feu***» im Pot auf feu, Brühlmattenstrasse 26, Fischbach-Göslikon, dauert noch bis Samstag, 8. September, und ist jeweils Samstags von 14 bis 19 Uhr und Sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.pot-au-figoe.ch