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Die Vision entstand vor dreizehn Jahren, genutzt wird es seit einem halben Jahr, nun wurde es auch offiziell eingeweiht – das Künstlerhaus Boswil.


home kueHaus nussbaumer salis«Die Kultur braucht die öffentliche Unterstützung, damit sich vor Ort etwas bewegen kann», hielt Regierungsrat Alex Hürzeler anlässlich der gestrigen Einweihung des Künstlerhauses Boswil fest. Dies mache das Künstlerhaus Boswil mit seiner professionellen Kulturarbeit als Ort der Musik seit Jahren deutlich – gemeinsam kann man etwas bewegen. Ganz in diesem Sinn konnte das ehemalige Sigristenhaus als Begegnungsort einer modernen, zeitgemässen Nutzung zugeführt werden, so Alex Hürzeler, und das in einem denkmalgeschützten Gebäude, einem historischen baukulturellen Zeitzeugen. Regierungsrat Hürzeler dankte allen am Projekt Beteiligten für die wunderbare Ausführung und die gute Zusammenarbeit. Er wünsche allen Gästen, Besucher*innen, Künstler*innen und Mitarbeitenden des Künstlerhauses klingende Augenblicke und viel Inspiration im neuen Künstlerhaus.

Eine Vision wurde umgesetzt
Es war im Jahr 2008 als er mit Alt-Regierungsrat Rainer Huber und Albert Rajsek, dem damaligen Bewohner und Eigentümer des Hauses, vor dem Sigristenhauses stand und den Visionen ihren freien Lauf liessen, erinnert sich Michael Schneider, ehemaliger Geschäftsführer des Künstlerhauses Boswil, im Gespräch. Am Eröffnungsabend hielt er einfach fest: «Es ist schön, dass es entstanden ist, das Künstlerhaus.» In diesen dreizehn Jahren musste aber vieles in Bewegung gesetzt werden, damit die Visionen letztlich auch umgesetzt werden konnten. Stefan Hegi, Stiftungsratspräsident Künstlerhaus Boswil und Baukommissionspräsident, erinnerte daran, dass vieles aus Kostengründen und konstruktiven Erschwernissen hinterfragt werden musste. Nach allen Abwägungen sei man zum Schluss gekommen, ein multifunktionales Gebilde in höchster Konzentration in einem äusserst filigranen Holzbau – erbaut um das Jahr 1700 aus Pfosten, Balken und Brettern – umzusetzen. «Das hatte seinen Preis, aber wir schafften es dank guter Zusammenarbeit und breiter Unterstützung.» Er habe im Laufe des Prozess durchaus manchmal auch gehadert, meinte Stefan Hegi im Gespräch. Man hinterfragte den Sinn – das Ganze einfach abzureissen und Neues zu errichten, sanieren oder einfach teilweise Nutzungsmöglichkeiten schaffen. Nun nach erfolgreicher Fertigstellung meinte er erleichtert: «Jetzt bin ich als Architekt, Stiftungsratspräsident und Mensch glücklich, denn es hat Sinn gemacht, das Ganze so zu steuern und zu sanieren.»

So leicht wie Musik
In einem lockeren, aber informativen Gespräch nahmen Reto Nussbaumer, Leiter der Kantonalen Denkmalpflege, und Gian Salis, Architekt, die Gäste mit auf eine kleine Reise durch die Entstehungsgeschichte des Künstlerhauses, vor allem der vielen Herausforderungen, die alle am Umbau Beteiligten zu bewältigen hatten. Mit seinen Erläuterungen machte Gian Salis deutlich, dass es dem ganzen Team wichtig war, das wertvoll Historische des Hauses in die Sanierung mit einzubeziehen, zu erhalten und trotzdem das Haus möglich zu machen für die verschiedensten Nutzungen. So konnte ein Haus für die Musik geschaffen werden, denn hier proben Musiker*innen, es werden Seminare abgehalten, in den Gästezimmern kann man übernachten und dem Mitarbeiter-Team stehen Räumlichkeiten zur Verfügung, die den heutigen Bedürfnissen angepasst sind. Es habe sich ein überzeugendes Gesamtbild ergeben, das den Charakter des ehemaligen einfachen Holzhauses bewahrt und den heutigen Ansprüchen für einen zeitgemässen Betrieb vollauf entspricht, hielt Reto Nussbaumer fest.

Man darf sicher festhalten, dass die Vision umgesetzt wurde, denn der Eröffnungsabend hinterliess mit seinen musikalischen Einlagen, der Offenheit der Gebäulichkeiten, die Begegnungen und Gespräche möglich machen, einen nachhaltigen Eindruck.

Richard Wurz
21. Oktober 2021

Tag der offenen Tür: Am Samstag, 23. Oktober von 9.30 bis 17 Uhr. Die offiziellen Führungen mit Architekt Gian Salis und Baukommissionspräsident Stefan Hegi finden um 10.00, 11.30, 14.00 und 15.30 Uhr statt, das Kinderprogramm startet jeweils um 11.00 und 14.30 Uhr. Weitere Informationen unter www.kuenstlerhausboswil.ch

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