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Murikultur und das Künstlerhaus Boswil schufen eine einmalige Begegnung mit der Klaviermusik von Ludwig van Beethoven.

Die gesamten Klaviertrios von Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827) standen beim Kooperationsprojekt von Murikultur, im Festsaal Muri, und dem Künstlerhaus Boswil, in der Alten Kirche Boswil am vergangenen Wochenende auf dem Programm.

Sechs Stunden Musikgenuss

Drei Jahre vor dem „Beethoven-Jahr“, dem zweihundertfünfzigsten Geburtstag 2020, präsentierten am vergangenen Wochenende das Künstlerhaus Boswil und Murikultur die Klaviertrios des grossen Meisters. Das bedeutete sechs Stunden lang purer Musikgenuss. In mehreren Konzerten führten drei hochkarätige Formationen die Gesamtheit der Werke für Klavier, Violine und Violoncello auf. Es waren dies das Trio Wanderer aus Frankreich, das Trio Jean Paul aus Deutschland und das Schnyder Trio aus der Schweiz. Gut waren sie zweifellos alle, besonders gespannt war das Publikum allerdings auf die Konzerte des Schnyder Trios. Mit Oliver Schnyder, Klavier, und Benjamin Nyffenegger, Violoncello, kam es für viele im Publikum zu einem Wiederhören mit Musikern, die man in der Region schon seit vielen Jahren auf ihrem Werdegang begleitet, und die man endlich einmal wieder zu hören bekam. Den dritten im Bunde, Violinist Andreas Janke, hatte der eine oder andere sicher auch schon im Tonhalle-Orchester Zürich gehört. Aber er ist nicht so verbunden mit der Region, wie die beiden anderen Musiker.

Ein Universum für die Ohren

Am Sonntagabend im letzten Konzert dieses musikalischen Marathons war nochmals das Schnyder Trio an der Reihe. Gespielt wurde zum einen das Klaviertrio in B-Dur op.11, besser bekannt unter dem Namen „Gassenhauer“, und das Klaviertrio in D-Dur op.70/1 mit dem Titel „Geister“. Dabei liessen die drei Musiker das Publikum in eine ganz eigene Klangwelt eintauchen. Leise perlend das Klavier, stürmisch und drängend die Streicher, und dann wechselte die Stimmung ins Sehnende und Geheimnisvolle. Da gab es ein Wechselbad der Gefühle zu hören, das sich in reinster Klangvielfalt in der Alten Kirche Boswil ausbreitete und das Publikum mitriss in das Klanguniversum von Beethoven. Schöner hätte es wohl kaum sein können. Jeder Ton war präzise gespielt, die drei Musiker harmonierten perfekt, und die Schlussakkorde verhallten in der Stille, in welche einzig das Vogelgezwitscher von draussen hereinklang. Man kann getrost von magischen Momenten sprechen, die dem Publikum an diesem Abend zuteilwurden und bestimmt so schnell nicht wieder vergessen werden. Gross war die Begeisterung am Schluss des Konzertes, und die drei Musiker liessen sich nicht lange bitten und gaben eine fulminante Zugabe, die noch einmal ihr ganzes musikalisches Können aufblitzen liess.

Bettina Leemann
27. März 2017

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