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Zwischen seinem Engagement im „Der Vogelhändler“ in Bremgarten fand Urs Mühlethaler alias Professor Würmle einen Moment Zeit, ein bisschen aus seinem Leben zu erzählen.

Dazu durfte der Schreibende ihn im „Spatz“, dem kleinsten Kaffee- und Gästehaus im Städtchen Bremgarten, zu einer Kaffeerunde treffen. Das Geniessen eines Gläschen Weins wurde aus beruflichen Gründen, beiderseits, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Das Leben des 73-jährigen Urs Mühlethaler ist seit seiner Jugendzeit vom Theater geprägt. Aufgewachsen im solothurnischen Lauterbach begann er auf „familiären Druck“ nach der Matura das Studium Wirtschaft, obwohl er, wie er mit einem Lächeln anfügte, bereits die Aufnahmeprüfung für die Schauspielschule geschafft hatte. Doch vier Semester seien genug gewesen, meinte er, denn die Theaterbühne war ihm näher als das Studium. Seine Ausbildung holte er sich bei Hans Gaugler und Franz Matter (Schauspielunterricht), Gesang bei Hedwig Vonlanthen und Sprechtechnik bei Luise Gaugler-Kleber und Ruth Maria Burri.

„Es gab und gibt für mich nichts anderes im meinem Leben als die Welt des Theaters“, sinnierte Urs Mühlethaler. Aber zwischendurch sei es ja auch notwendig gewesen an die anfallenden Lebenskosten zu denken, denn in der Theaterwelt habe man wohl zwischendurch auf ihn gewartet und er habe immer wieder wunderbare Engagements erhalten, aber finanzielle Trockenzeiten habe es auch gegeben.

So habe er sein Studium nachgeholt, abgeschlossen und neben einzelnen Engagements als Lehrer für das Fach Wirtschaft an der Kantonsschule Solothurn gewirkt. „Das war eine wertvolle Zeit, die Arbeit mit den Schülerinnen und Schüler“, erinnert sich Urs Mühlethaler gerne, „aber vor 15 Jahren habe er die Entscheidung getroffen, nur noch auf der Bühne der Welt zu stehen.“ Diesem Entscheid sei ein wichtiger Prozess vorangegangen. Schliesslich habe er sich für das Theaterleben entscheiden müssen. „Und das bereue ich keinen einzigen Moment.“

Ein bewegtes Theaterleben

Aus seinen Theateraktivitäten können nur einzelne Schwerpunkte herausgegriffen werden. Begonnen habe alles mit der "Heidi-Bühne“, es folgten unter anderem 15 Jahre Kleintheater Fauteuil in Basel, im Städtebundtheater Solothurn und Engagements in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Urs Mühlethaler war aber auch Autor für das Heimatschutztheater und die Dramatische Gesellschaft Olten, und während vier Jahren Direktor und Regisseur des Theater für den Kanton Bern. Dann habe er auch die Operette als Schauspieler und Sänger entdeckt und habe diese Art von Musik und Theater lieben gelernt. „Es scheint, dass ich jeweils meine Arbeit gut gemacht habe, denn ich wurde sozusagen von der Bühne weg oder durch Empfehlungen für neue Produktionen engagiert“, meinte er mit Stolz.

Nach Bremgarten habe ihn Regisseur Paul Suter geholt, und dies jetzt zum dritten Mal. Seine Verbindung zum Städtchen sei auch uralt, denn als 12-Jähriger sei er mit dem Fahrrad von Solothurn nach Schlieren zu seiner Tante gefahren und habe Bremgarten durchfahren.

Es mache ihm richtig Spass in der Operette „Der Vogelhändler“ mitzuspielen – es stimme einfach alles. Das Ensemble auf der Bühne, das Orchester, die Regie, das ganze Umfeld trage ihn mit. Aber auch, dass er im Gästehaus „Spatz“ bei Gastgeberin Barbara Kammermann sich bestens vorbereiten und erholen könne.

Richard Wurz
2. April 2017

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