Zum Hauptinhalt springen
Eine Begegnung der jüngeren Generation.
Kultur
Vor vollem Haus schlug das Ensemble des Kellertheaters Bremgarten mit ihrer Eigeninszenierung «Väter + Söhne» unter der Regie von Dodó Deér eine Brücke vom 19. Jahrhundert ins Heute.
Datum: 16. Februar 2025

Den Roman «Väter und Söhne» schrieb der russische Autor Iwan Sergejewitsch Turgenjew (1818 bis 1883) im Jahre 1861 und stellte die damals neuen Verhältnisse und Anschauungen der jüngeren Generation dar. Der irische Autor Brian Friel (1929 bis 2015) adaptierte den Roman 1987 für das Theater und die Arbeitsgruppe des Kellertheaters Bremgarten mit Erich Borner, Hans Jörg Gygli, Willy Müller und Albert Schumacher schuf daraus eine Mundartübersetzung, die nun in der Eigeninszenierung zur Aufführung gelangt. Das Stück stammt wohl aus dem 19. Jahrhundert, hat aber aufgrund des laufenden Welt-Geschehens nichts eingebüsst. Das Theaterstück soll unterhaltend und keine Belehrung des Publikums sein, so Regisseur Dodó Deér im Gespräch. «Es ist ein Stück wie das Jetzt, darum spielen wir es» - gesellschaftskritisch, ein packendes Familienethos, eine politische Streitschrift, ein weltanschaulicher Diskurs. Regisseur Dodó Deér bringt es philosophisch so auf den Punkt: «Für was leben wir, welche Werte sind uns wichtig, wieviel sind sie uns wert dafür zu kämpfen.»

Alles so nah und spürbar
Das Spezielle in diesem Stück ist auch die Anordnung im Theater, denn die Bühne befindet sich mitten drin und das Publikum schliesst um die Bühne und die Theaterleute herum einen geschlossenen Kreis. Diese unmittelbare Nähe zu den Theaterleuten bezieht die Besucher:innen mit ins Geschehen ein – die Spieler:innen können aber auch nicht einfach einem den Rücken zuwenden, denn irgendeinem Teil des Publikums müssen sie stets in die Augen sehen. Das ist für sie eine grosse Herausforderung, denn sie befinden sich nicht vorne auf einer Bühne, sondern direkt dem Menschen auf dem Zuschauerstuhl gegenüber und sind ob aktiv oder passiv immer auf der Bühne anwesend. Eine Besucherin meinte nach der Premiere, es sei eine grossartige Ensembleleistung für ein Stück, dessen Themen immer noch aktuell sind – sie beeindruckten mit Szenen, die unter die Haut gingen. Das Stück hinterlässt offene Fragen, aber wie hält Nikolaj Petrowitsch Kirsanow am Schluss fest: «Wer weiss schon, was die richtige Ordnung der Dinge ist.»

Richard Wurz
16. Februar 2025
Bilder: zVg

Das Theaterstück wird bis 29. März im Kellertheater Bremgarten aufgeführt. Weitere Informationen und Reservationen unter www.kellertheater-bremgarten.ch

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.