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Die Junge Bühne Bremgarten will es mit ihrer Eigeninszenierung «Endzeit ‒ der Epilog» wissen und hinterfragt den Weltuntergang auf ihre Art.


home jungBuehne endzeitEs wird schon fast zur Tradition, aber zur Herbstzeit möchte man gerne erfahren, auf welche Entdeckungsreise im und über den Alltag die Junge Bühne Bremgarten ihr Publikum mitnimmt. Im vergangenen Jahr liessen die Theaterleute aus dem Nichts einen Spielplatz für Erwachsene auf der Suche nach Erfolg entstehen. In ihrer fünften Eigeninszenierung gehen sie noch einen Schritt weiter ‒ wie kann man in einer postapokalytischen Welt den Alltag gestalten. Die Zeit nach dem grossen Ereignis, das grosse «Danach», wenn ein grosser Teil der Menschheit und die aufgebaute Zivilisation vernichtet ist.

Im Kollektiv entstehen lassen
Es sind nicht nur die zeitgenössischen Theaterinszenierungen der Jungen Bühne Bremgarten, die aufhorchen lassen, sondern der jeweilige Ursprung der Aufführungen. So erarbeitet die Junge Bühne unter der Anleitung eines Theaterpädagogen im Kollektiv das Stück und die Inszenierung. Dadurch sind alle Mitwirkenden ‒ vor und hinter der Bühne ‒ gleichberechtigt und werden in einer flachen Hierarchie eingebunden. «Es wird angestrebt, dass alle Beteiligten Verantwortung für das Ganze übernehmen», hielt Simon Landwehr, Regie und künstlerische Leitung, anlässlich der Medienorientierung fest. So werde in einem kollektiven Prozess aus dem Nichts gestartet und gemeinsam nach Inhalten und Formen gesucht. Die Regie selbst müsse die entstandenen Ideen zusammentragen, den Prozess moderieren und immer wieder entscheiden, welches die nächsten Schritte im gemeinsamen Prozess sind.

Am Puls der Zeit bleiben
Für die Zeit nach dem Weltuntergang verbleibt den sieben Theaterfiguren nichts mehr, als eine Fabrikhalle überfüllt mit Schrott. Das könnte so ja noch hinkommen, aber es begegnen sich sieben Überlebende, die in die Fabrikhalle geflüchtet sind und alle ihr eigenes Leben mitbringen. Ein Leben, in dem sie wahrscheinlich den anderen nie begegnet wären. So treffen differenzierte Wertvorstellungen und Visionen, Träume und Ängste aufeinander. Dies mit der Dringlichkeit einen Alltag, den es auf vertraute Weise nicht mehr gibt, neu aufzubauen und zu gestalten.
Jeder will für sich eine neue Gesellschaft aufbauen und alles besser machen als es vorher war. Dabei tauchen Fragen auf wie: «Wer ist eigentlich Schuld an der Situation?» und «Was für ein Ort ist die Halle, wo alle festsitzen?» Die Stolpersteine liegen darin begraben, dass sie alle eine andere Vorstellung davon haben, wie die Welt denn sein sollte.

Die sieben Figuren sind eingebunden auf diesem Weg der Suche und des sich Findens. Sie werden aber immer wieder zurückgeholt in das Vergangene, denn auf eingeblendeten Videos sehen sie ihr früheres Leben und geben so den anderen auch einen Einblick in ihr damaliges Tun und Lassen. «Mit der Inszenierung wollen wir ein Thema aufgreifen, das uns jetzt aktuell gerade beschäftigt», so Simon Landwehr. Die Junge Bühne ist in ihrer Inszenierung sogar bereit, das Theater so umzubauen, dass eine Fabrikhallensituation entsteht. Allerdings hat dieser Umbau seinen Preis. Für die ZuschauerInnen bleiben «nur» sechzig Stühle. Es wird also auch in einem überaus intimen Rahmen Theater gespielt. Darauf angesprochen meinte Simon Landwehr: «So können wir das Ziel umsetzen, das Publikum näher ans Geschehen zu binden und es in dieses einbinden.»

Richard Wurz
25. September 2019
Bilder: Richard Wurz

Das Theaterstück «Endzeit ‒ der Epilog» hat am Samstag, 12. Oktober um 20.15 Uhr im Kellertheater Bremgarten seine Premiere. Weitere Aufführungen am 15./18./19./22./23./25./26. Jeweils um 20.15 Uhr. Vorverkauf und weitere Informationen unter www.kellertheater-bremgarten.ch

 

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